Diese muss innerhalb von 2 Jahren von den Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Damit wird die Richtlinie von 1986 abgelöst. Es wurden keine Angaben zum Ausstieg aus Tierversuchen gemacht, die Forschung an Tieren wurde nicht eingeschränkt. Zweckfreie Grundlagenforschung, für die keine Genehmigungsverfahren nötig sind und für die auch Affen verwendet werde, ist somit nach wie vor möglich. Damit wurde die Pharmaindustrie und ihre wirtschaftlichen Interessen, vertreten durch Lobbyisten der Tierversuchsindustrie, vor das Recht der Tiere auf Leben und Unversehrtheit gestellt und vor den Grundsatz Tierversuche einzuschränken. Ist das verwunderlich? Nein, denn die EU vertritt die Wirtschaft und nicht die Interessen der Tiere. Tiere haben kein Budget für Parteispenden, denn dies ist der einzige Weg sich Gehör zu verschaffen. Die Tierschutzgesetze der EU Länder müssen der neuen Richtlinie angepasst werden, was in einzelnen Ländern zu einer Verschlechterung im Tierschutz beitragen wird.

http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/presse/pressearchiv/584-pressearchiv-2010?start=4&6d01b8521ebe21a63931ad0a8468adcf=7d8b46e956745719ecee486b88e75bc3
Mitgliedsstaaten wird untersagt bessere Tierschutzgesetze abzufassen, als sie von der EU als Richtlinie beschlossen werden. Damit sind die Staaten in ihren Handlungen sich für den Tierschutz einzusetzen nicht mehr autonom. Deutschland hat, was den Tierschutz anbelangt in der EU eher zum Nachteil der Tiere agiert. Damit hat die Deutsche Regierung ihrem eigenen Koalitionsvertrag zuwider gehandelt, laut dem die Bundesregierung den Tierschutz auf EU Ebene voranbringen will. Wo bleibt hier die sonst so hoch gepriesene Vorbildfunktion der Deutschen in der EU? Auch hier scheint der Grund dafür zu sein, dass Tierschutz im Deutschen Bundestag kaum eine Lobby hat, denn die Parteispenden kommen von der Pharmaindustrie und nicht von den Tierschützern denen das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Stellt sich die Frage, wie viel würde es kosten den Bundestag auf einen tierfreundlichen, tierversuchsfreien Kurs zu bringen? Vielleicht ließe sich dieser Betrag ja über Spenden von Tierschützern aufbringen?
Der Bundesrat soll die Bundesregierung angewiesen haben, bestimmte Themen auf EU Ebene zu vertreten. Dies ist scheinbar nicht geschehen.
http://www.tierschutzbund.de/3936.html
Das schließlich in 2010 verabschiedete Gesetzeswerk der EU entsprach dem Kompromisstext der EU Kommission von 2009, der bereits damals in Deutschland stark kritisiert worden war. Die Bundesregierung Deutschland hat viele Verbesserungen blockiert. Alle Änderungen der Grünen im Bundestag und im EU Parlament wurden abgelehnt. Stellt sich Deutschland damit nicht gegen Menschlichkeit, gegen Tierschutz, gegen ihre Bürger, indem sich die Regierung unseres Landes völlig den Interessen der Wirtschaft beugt? Die CDU sieht das anders. Sie spricht von einem Durchbruch im Tierschutz. Sollte man hier nicht besser von einem Durchbruch für die Pharmaindustrie reden die vom Bundestag so wunderbar unterstützt wurde, dass der Tierschutz mal wieder auf der Strecke geblieben ist? Verbergen lässt sich diese Tatsache doch ohnehin nicht mehr!
http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/tierschutz/429-versuchstierrichtlinie-verabschiedet-tierschuetzer-enttaeuscht
Zukünftig werden Tierversuche, die Genehmigung und Überwachung, von der Versuchstierrichtlinie 2010/63/EG der Europäischen Union bestimmt. Die Richtlinie tritt 2013 in Kraft. Alternative Verfahren anzuwenden, wenn diese möglich sind, sollen nun nicht mehr eine Empfehlung sondern eine Vorschrift sein. Leider gibt es viel zu wenige Alternativen die in Europa anerkannt sind.
Erste alternative Verfahren die Tierversuche unnötig machen gibt es bereits, aber das reicht bei weitem noch nicht aus. Da die Regierung sich nicht darum bemüht in diesem Bereich Fortschritte voranzutreiben, indem sie Anreize schafft, verlässt man sich lieber weiterhin auf 200 Jahre alte Testverfahren an Tieren, von zweifelhafter Aussagekraft, da die Testergebnisse auf den Menschen nicht übertragbar sind.